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Corona-Wahnsinn

Frühlingssonne lässt das Träumen zu

Einfach mal wieder ins Auto setzen und in den Schwarzwald fahren, anhalten, wo es gefällt, die Natur spüren, Sehenswürdigkeiten entdecken, Abenteuer erleben, Augenblicke sammeln und über das Erlebte schreiben, Fotos machen. Einfach nur glücklich sein. Die Leichtigkeit des Reisens, neue Wanderpfade erkunden und irgendwo in einem Schwarzwald-Café einen Cappuccino genießen. Ich vermisse diese Unbeschwertheit, das Leben. Der Corona-Wahnsinn hat uns fest im Griff. Und dennoch ist ein Stückchen Normalität in Sicht.

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Die Tage werden länger, die Frühlingssonne streichelt unsere Sinne. Draußen duften die ersten Blumen, verzaubern die Landschaft mit prächtigen Farben. Ich würde jetzt so gerne auf Tour gehen - mit Fotoapparat und Videokamera. Ideen habe ich genügend, erreichbare Ziele sind im Schwarzwald mehr als genügend da. Sie warten nur darauf, wiederentdeckt zu werden.

Die Corona-Krise setzt uns allen mächtig zu. Wir wissen nicht, was morgen ist. Die Zukunft ist ungewiss, Pläne schmieden sind Träume. Das ist kräftezehrend. Im Dezember haben wir noch zuversichtlich in die Zukunft und aufs neue Jahr geblickt. Doch für die meisten von uns sind alle Wünsche aufgrund des Lockdowns gecancelt - bis mindestens in den März 2021 hinein. Wenn ich durch den Schwarzwald fahre und die vielen verschlossenen Türen von Hotels, Gasthäusern, Cafés und Geschäften sehe, kommt mir ein merkwürdiges Gefühl auf. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas Vergleichbares gesehen zu haben. Die Pandemie hat uns alle fest im Griff. Mir tun die vielen Ladenbesitzer leid, die seit Monaten keinen Cent verdienen. Auch wenn die Politik viel versprochen hat, so hat sie doch kläglich versagt. Ich kenne etliche Gastgeber, die keinerlei Hilfe bekamen oder noch darauf warten. Verantwortung und Fürsorge sehen anders aus.

Nur zu Hause sitzen, von besseren Zeiten zu träumen und an die vielen ungeschriebenen Geschichten und nicht gemachten Fotostrecken zu denken, das ist nicht meine Sache. Ich habe zwar die Zeit genutzt, habe die Technik auf Vordermann gebracht, konnte Unerledigtes abarbeiten, aber dennoch zieht es mich immer wieder hinaus. So wie viele andere auch. Unterwegs fallen mir die zahlreichen Wanderer und Ausflügler auf. Es sind mehr als in den Vorjahren. Die Natur genießen wird zum neuen Trend. Im Winter war es das Schneeschuhlaufen, jetzt im Frühling nimmt wieder das Wandern zu. Die Menschen wollen sich von der Tristesse verabschieden. Sie lassen sich vom Corona-Wahnsinn nicht die Freude nehmen, erobern ein Stück Normalität.

Es ist Besserung in Sicht. Wünsche werden zu festen Plänen - für die Zeit danach. Ich halte mich an die Abstandsregel und alles andere auch, trage Maske, wo immer es nötig ist, aber draußen in der Natur, da ist die Freiheit. Und die lasse ich mir nicht nehmen. In einigen Wochen werden wohl die Cafés und Restaurants wieder öffnen dürfen. Alles andere wäre für mich unvorstellbar. Ich vermisse den Besuch eines gemütlichen Lokals oder den Abstecher in der rustikalen Berghütte, das Sonnenbad im Biergarten. Und ich freue mich wie ein Kind auf den allerersten Besuch irgendwo in einem Straßenlokal irgendwo in einem Schwarzwaldstädtchen.

Wenn ich draußen den Frühling rieche und die leuchtenden Blüten der Krokusse betrachte, den Schneeglöckchen und Märzenbechern zuschaue, wie sie sich im Wind wiegen, dann weiß ich: Die Zeit geht weiter, das Virus hat die Welt nur abgebremst, aber nicht gestoppt. Ich werde also nicht nur träumen müssen, sondern meine Pläne in die Tat umsetzen dürfen. Ganz bestimmt schon bald - mit Beginn der wärmeren Jahreszeit.

(23.02.2021)

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